In tiefster Nacht ein strahlend' Licht
sich gleißend in Wodans Herzen bricht
und sich in seine Seele brennt.


Des Frühjahrs Born, der Reinheit Quell,
wohl behütet, licht und hell,

in dieser Zeit voll Dunkelheit.

So ungetrübt und klar ihr Blick,

der Allvater dieser Welt entrückt
und ihn die Lieb' erkennen lässt.


Ihr Wesen gleich der Sonne Strahlen,
stillend Wodans Seelenqualen,
in einer von Hass erfüllten Zeit.


Und Wodan sprach: ?Du holde Maid,
nicht will ich ruh'n bis ich dich gefreit,

meiner Seele Hort, mein zweites Ich,
erringen muss ich dich!"


Jördh: ?Die Nornen sagten mir voraus
deine Liebe und deinen Graus,
dein will ich sein, doch nicht für lang,

Tränen bald schon netzen deine Wang'."

In Walaskialf Jördh nun wohnt,

neben ihrem Gatten trohnt
und einen Sohn Allvater schenkt.


Doch ihr Wesen alsbald befangen,
und ihr Blick wie von Schleiern verhangen
als sie dann spürt' Helias Ruf.


Jördh: ?Leb wohl, Gemahl, wie liebt' ich dich,
doch trennen uns're Weg' nun sich,

meine Lieb' soll segnend mit dir geh'n."

Zu Boden neigt Jördh ihr Angesicht,

in Wodans Arm ihr Herz dann bricht,
und Trauer erfüllt den Erdenrund.